Die Brut hat begonnen!

Die Brut hat begonnen!

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,

wie auch im letzten Jahr hat Lotte am 7. März mit der Brut begonnen. Schon am 5. März saß unser Uhuweibchen stundenlang Probe im traditionellen Nest. Ich bin froh und erleichtert über die Entscheidung der Uhus, diesen Brutplatz erneut zu nutzen. Vielen Dank, Lotte!

Die alternative Brutnische an Cam 2 hatte ich mir vor einigen Tagen angesehen. Auch dort hatten die Uhus eine Mulde gescharrt. Diese war jedoch vollkommen durchnässt und wirkte sehr ungemütlich. Dummerweise liefert Cam 2 keine Bilder. Das Ergebnis meiner Untersuchung von Cam 2 lautet: Totalschaden wegen Nässe. Von dort sind also keine Bilder mehr zu erwarten.

Am aktuellen Brutplatz schaut Lotte immer mal wieder nach oben in Richtung der Fuchsaktivitäten. Hoffentlich weist Lotte, wie es ihr im Vorjahr auch gelang, die Füchse bei Zeiten in die Schranken, ohne dass es zur Beschädigung des Geleges kommt.

 

Ich wünschen Ihnen viele interessante Beobachtungen.

Mit vielen Grüßen

Ihr
Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.


Balzaktivitäten am traditionellen Nest

Balzaktivitäten am traditionellen Nest

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,

am Uhufelsen im Ahrtal ist die Balz in vollem Gange. Beide Uhus sind regelmäßig vor der Cam zu sehen, und ein zweites Uhuweibchen war vor einigen Tagen im letztjährigen Nest.

Um Ihnen auch schon vor dem Brutbeginn einen besseren Einblick in die Aktivitäten des Uhupaares zu ermöglichen, werden wir zukünftig unter dem Link:

regelmäßig aktuelle Videos hochladen. Zur Zeit ist es ja, sofern Sie nicht stundenlang live in die Cam schauen, noch Glücksache, einen der spannenden Momente „mit Uhu“ zu erwischen. Sie könnten gar den falschen Eindruck gewinnen, als wäre nichts los vor der Cam.

Die Balzaktivitäten unserer Uhus sind in diesem Jahr bisher meist auf das traditionelle Nest ausgerichtet. Deswegen können wir begründet auf eine Brut vor der Cam hoffen. Auch die Nahrungsressourcen in Form hoher Mäusebestände scheinen sich in weiten Teilen der Eifel über den Winter erhalten zu haben: Auf vielen Wiesen und an den Böschungen der Straßenränder sehen die Löcher und Gänge der kleinen Nager immer noch benutzt aus.

Auch in der Küche meines alten Fachwerkhauses habe ich in den vergangenen Monaten so viele Mäuse fangen können wie seit Jahrzehnten nicht. Hier in der Eifel weisen die Zeichen also auf ein gutes Eulenjahr hin.

Mit vielen Grüßen

Ihr

Stefan Brücher


Elternpflichten längst nicht vorbei

Elternpflichten längst nicht vorbei

Liebe Uhufreundinnen und -freunde,
mit dem Ausfliegen der Junguhus sind Lottes und Leos Elternpflichten längst nicht vorbei. Die Jungen brauchen Monate bis sie alleine für ihre Ernährung sorgen können. Die Cam kann diese Phase meist nicht begleiten. In den letzten Tagen war die Anwesenheit der Jungen jedoch und manchmal sogar bildfüllend zu sehen:

 

Die Überreste des Fuchses wurden bespielt:

Und auch am Tageseinstand (Foto) waren die Uhukinder auszumachen:

Lotte und Leo sind weiterhin gefordert, um den drängenden Nachwuchs satt zu kriegen. Immerhin sind die beiden „Kleinen“ noch wohlauf, und dies ist keine Selbstverständlichkeit: An drei sehr spät kontrollierten Uhubruten fand ich die Überreste von flüggen, verendeten Junguhus. Dort waren offensichtlich alle Jungvögel der jeweiligen Brut gestorben. Bei Nahrungsmangel hätte wahrscheinlich zumindest einer überlebt, und daher vermute ich andere Ursachen. Leider waren die Körper schon so sehr verwest, dass eine Untersuchung der Todesursache nicht mehr möglich war. Auch bei den im vergangenen und in diesem Jahr am Brutplatz tot aufgefundenen Altuhus war ein Nachweis der Todesursache nicht mehr möglich. Ob und welche Krankheiten im hiesigen Uhubestand möglicherweise grassieren, bleibt also vorerst ungeklärt.

Die Spendenbescheinigungen für die von Ihnen gewährte finanzielle Unterstützung (bis zum 17.07.) dürften Sie zwischenzeitlich erhalten haben. Einigen Namen konnte ich trotz Suche im E-mail-Posteingang keine Adresse zuordnen. Falls Sie keine oder eine fehlerhafte Bescheinigung erhalten haben sollten, melden Sie sich bitte. Und nochmals herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Restsommer.

 

Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.


Junguhus noch wiederholt zu beobachten

Junguhus noch wiederholt zu beobachten

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,
erfreulicherweise konnten wir in den vergangenen Tagen wiederholt beide Junguhus via Cam beobachten.

Erstmals bewährte sich die vor zwei Jahren leicht geänderte Kameraposition. Das erweiterte Blickfeld ermöglicht Beobachtungen, die zuvor nicht möglich waren. Ganz links oben konnten wir nun abends immer wieder beide Junguhus auf dem Felsgrat sitzen und auch an- und abfliegen sehen (Video).

Ein stärkeres Zoomen ist in diesem Bereich jedoch leider nicht möglich, weil der Schwenkbereich des Objektivs schon am Anschlag ist. Die produktionsbedingte Naht in der Schutzkuppel der Kamera verursacht leider einen querliegenden, fast undurchsichtigen Streifen, der sich jedoch glücklicherweise etwas unterhalb des Sitzplatzes unserer Uhukinder befindet.

Mein im letzten Tagebucheintrag angekündigte Fütterungsversuch mit dem Fuchskadaver war wohl mehr ein Beitrag zur Erhaltung der Insekten als zur Sättigung der Uhufamilie.

Die Junguhus waren ganz auf die von den Altvögeln angelieferte Nahrung konzentriert und bemerkten den toten Fuchs nicht. Zudem ist der Instinkt männlicher Altvögel generell wenig auf die Wahrnehmung von Aas ausgerichtet. Wir konnten während der vielen Jahre schon oft feststellen, dass Uhumännchen keine ausgelegte Nahrung zu ihren Nachkommen bringen. So hätte einzig Lotte den Fuchs annehmen können. Allerdings konnten wir vor Jahren beobachten, wie erschrocken Lotte das Nest verließ, als ich ihr einen dicken Hasen ins Nest gelegt hatte. Damals war ihr das große Tier sichtlich unheimlich; sie ergriff beim zweiten Anflug gezielt den Kopf des Hasen, vermutlich um eine Gefährdung der Jungen auszuschließen. Vielleicht hielt sie diese Skepsis nun auch davon ab, den Fuchs als Beute zu begreifen. Das Verhalten der Uhus ist aus unserer Sicht oftmals nicht wirklich logisch. Es gibt verschiedene Verhaltensprogramme, die durch den einen oder anderen Reiz ausgelöst werden können. So konnten wir beobachten wie Lotte es zur Verteidigung des Nestes wagte, einen halbstarken Fuchs anzugreifen. Beide Beobachtungen sind nur scheinbar widersprüchlich.

Es gab noch einen anderen bemerkenswerten Vorgang:
Ungefähr in der Mitte der Jungenaufzuchtzeit, als die Nahrung knapp war, hatte ich die schwierige Situation mit dem Auslegen eines überfahrenen Marders an der bewährten Stelle zu verbessern versucht. Lotte holte ihn jedoch nicht ins Nest. Auch hier vermute ich ein instinktives Misstrauen gegenüber dem „gefährlichen Raubtier“. Erst eine Woche (!) später tauchte sie mit den gammeligen Resten des Kadavers kurz im Nest auf. Erst zu diesem Zeitpunkt schien sie sich sicher zu sein, dass der Marder keine Gefahr mehr darstellte, so vermute ich. Allerdings verschwand sie rasch wieder, ohne den Jungen etwa von den Marderresten zu füttern. Soviel zu meiner Vorstellung von der Uhupsyche.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.


Ausgeflogen

Ausgeflogen

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,

„unsere“ Uhukinder waren nun schon zwei Nächte lang nicht mehr im Nestbereich zu sehen. Vermutlich werden es leider nur kurze Zeitspannen sein, in denen wir die Junguhus nochmals zu Gesicht bekommen werden. Bis die beiden selbstständig sind, wird es jedoch noch Monate brauchen. Leo und Lotte sind weiterhin gefordert, ausreichend Nahrung herbeizuschaffen. Und bis sich die tollpatschigen jugendlichen Uhus zu geschickten und erfolgreichen Jägern entwickelt haben, bedarf es monatelanger Übung. Sofern es ihnen gelingt, ein passendes Revier zu finden, könnten die Junguhus in einem Jahr selber schon Eltern sein und für den Fortlauf der Natur sorgen. Wünschen wir ihnen Glück und eine geschützte Natur.

Bei meinen Fahrten durch die Eifel fand ich am Pfingstmontag einen frisch überfahrenen Jungfuchs. Ich werde versuchen, ihn als „Abschiedsgeschenk“ im Nestbereich zu platzieren. Ob er sein Ziel findet oder auf andere Weise den Weg alles Irdischen geht, ist natürlich ungewiss.

Zum Ende der diesjährigen Uhubrutzeit danke ich Ihnen ganz herzlich für Ihre Treue und alle Unterstützung. DANKESCHÖN! Bitte bleiben Sie mit unser Organisation verbunden und besuchen Sie auch in nächster Zeit immer einmal wieder die Website der EGE: http://www.egeeulen.de
Dort finden Sie Woche für Woche neue Nachrichten aus dem Eulen- und Naturschutz.

Alles Gute für Sie!

Ihr

Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.