Lotte brütet, aber…

Lotte brütet, aber…

Liebe Uhufreundinnen und –freunde, nachdem es nun einige Tage und Nächte lang keine Uhus vor der Kamera zu sehen gab, sie jedoch zu hören waren, wollte ich heute nochmals versuchen, die Verhältnisse zu klären.

Einige möglicherweise alternative Brutplätze in der Felswand sind mir bekannt, und so sah ich, fast auf Anhieb, einen Uhu in „verdächtiger Körperhaltung“ an einer schwer einsehbaren, geschützten Stelle. Nach mehrmaligem Wechseln der Beobachtungsperspektive konnte ich den Verdacht bestätigen: Lotte brütet abseits der Kamera!

Glücklicherweise ertappte ich sie beim Drehen der Eier und bei der Gefiederpflege und hatte dadurch das außergewöhnliche Glück, mindestens zwei Eier sehen zu können. Die neue Brutnische liegt ca. 15 Meter unterhalb der traditionellen und ist mir bei den diversen Aufstiegen schon ins Auge gefallen. Auch dort ist es trocken, und auch eine „Terrasse“ fehlt nicht. Lediglich die Ausrichtung zur Sonne ist gegensätzlich: morgens Gegenlicht, abends Sonne im Nest.

Ob und wann wir Bilder auch aus dieser Brutnische werden übertragen können, ist zunächst noch ungewiss. Wir werden alle Möglichkeiten gewissenhaft prüfen und vielleicht in sechs bis sieben Wochen mit einer Übertragung starten können. Dann wäre zumindest noch einen Teil der Jungenaufzucht zu sehen.

Bis dahin werde ich versuchen, Sie auf dem Laufenden zu halten, obwohl es bei steigender Vegetationsentwicklung immer schwieriger sein wird, aus 200 Meter Entfernung Einblick in die versteckte Nische zu bekommen.

2016-04-07--09-35-27

Aktuell ist es uns gelungen, von oben zumindest einen Teil des neuen Brutplatzes einzusehen. Wir können Lotte tagsüber etwas beim Brüten beobachten. Nachts fehlt leider an der Stelle das Infrarotlicht. Auch bleibt abzuwarten, wie sich die Vegetation entwickelt und uns vielleicht die Sicht nimmt.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge

Ihr Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.


Ob es zur Eiablage kommt, ist ungewiss…

Ob es zur Eiablage kommt, ist ungewiss…

Liebe Uhufreundinnen und- freunde, bei unseren Kontrollen der Uhubrutplätze in der Eifel beobachten wir in diesem Jahr einen zeitlich sehr uneinheitlichen Brutbeginn.

Die Spanne reicht von einem frühen Paar, dessen Junge bereits drei Wochen alt sind bis zu Paaren, die bisher nur eine Mulde gescharrt, jedoch noch keine Eier gelegt haben. Ähnlich wie bei Lotte sind dort offensichtlich beide Uhus mit Brutabsicht am Brutplatz, ob es aber zur Eiablage kommt, ist ungewiss.

Bei Leo und Lotte konnten wir, verglichen mit den Vorjahren, deutlich seltener eine Horstbalz mit Muldekratzen beobachten. Dies könnte für einen geringeren Bruttrieb oder für einen Wechsel zu einem anderen Brutplatz sprechen. Einerseits könnten die Uhus, von der Kamera unbeobachtet, an einer anderen Brutnische balzen, andererseits kam Lotte aber am vergangenen Montag, den 21.3., wie ganz selbstverständlich zur traditionellen Nistmulde und bereitete diese vor, als wolle sie dort am nächsten Tag Eier legen. Am letzten Freitag gegen 14 Uhr saß sie mitten in der Felswand und rief. Diese etwas aufgeregte Tagesstimmung spricht für anhaltende Brutstimmung. Sind Leos Beutegeschenke zahlreich genug, um Lotte den entscheidenden „Kick“ zu geben?

Wir können nur gespannt abwarten.

Ihr Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.


Wird Lotte brüten, wann und wo?

Wird Lotte brüten, wann und wo?

Eine Reihe besorgter Zuschriften erreicht die EGE. Was ist mit Lotte? Ist auf eine Brut vor der Webcam noch zu hoffen? Oder macht uns der Fuchs einen Strich durch die Rechnung, der sich die Sonne auf den Pelz scheinen lässt – ausgerechnet in Lottes Nest? Warum vertreiben die Uhus diesen Hausbesetzer nicht? Hat Lotte den Brutplatz aus Furcht vor dem Fuchs gar schon abgeschrieben?

Nun, so aufregend ist die Sache nicht. Wie die langjährigen Beobachtungen der EGE zeigen, beginnen die Uhus in milden Lagen meist als erste mit der Brut. In diesem Spätwinter brütet aber selbst von diesen frühen Uhus erst jeder dritte. Der Webcam-Brutplatz zählt nicht zu den Plätzen mit einem besonders frühen Brutbeginn. Mit Blick auf die Vorjahre ist mit Lottes Brutbeginn erst etwa Mitte März zu rechnen.

Wir Menschen denken natürlich: So ein großer Fuchs muss doch für einen Uhu bedrohlich sein (etwa so wie für uns vielleicht ein Löwe im Busch). Auch in den Vorjahren haben sich Lotte und ihr Partner (so wie andere Uhus) von Füchsen in ihrem Nest nicht besonders beeindruckt gezeigt. Wenn es nötig wird, vertreiben Uhus einen Fuchs.

Uhus sind Füchsen überlegen und reagieren mit einer gewissen Gelassenheit. Uhus sind überhaupt ziemlich gelassen. Am ehesten fürchten sie Menschen. Aber, eigentlich auch nur tagsüber. Nachts und in der Dämmerung können Uhus auch Menschen in Nestnähe durchaus in die Flucht schlagen. Bleiben wir also, was Lotte und Leo anbelangt, zuversichtlich und entspannt. Und einen Fuchs zu beobachten, ist auch eine schöne Sache.

Ihr Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.


Vorsichtiger Beginn der Balz

Vorsichtiger Beginn der Balz

Liebe Uhufreundinnen und –freunde, in der Eifel ist es nun doch noch ein wenig Winter geworden. Bei leichtem Frost und ein wenig Schneetreiben beginnen unsere Uhus im Bereich der Web-Cam mit der Balz. Wenn auch noch etwas verhalten, scharren sie aber bereits in der Nistmulde.

Wie schon in vergangenen Jahren stattete ein Fuchs dem Uhunest einen Besuch ab. Es gab wohl einiges Interessante zu riechen:

Wir können gespannt sein, ob und wie der unerfahrene Uhumann „Leo“ mit der Anwesenheit des Fuchses umgeht. Am 16.1. morgens gegen 7 Uhr verließ „Leo“, vermutlich von dem oberhalb herumstreunenden Fuchs aufgeschreckt, den Nestbereich. Vielleicht muss er noch lernen, sich und seinen Nestbereich gegen die Gefahr zu verteidigen.

Die ersten Singvögel reagieren schon auf die länger werdenden Tage und stimmen vorsichtig ihren Gesang an, und wir können uns auf die Frühjahrsbalz der Uhus freuen. Werden auch in diesem Jahr andere, fremde Uhus versuchen, sich den „Premiumbrutplatz“ an der Web-Cam mittels feindlicher Übernahme anzueignen oder einen der Partner zu verdrängen?

Ich wünsche viel Vergnügen und spannende Beobachtungen

Ihr Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.


Die Junguhus sind wohlauf

Die Junguhus sind wohlauf

und die Web-Cam ist längerfristig gesichert.

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,
nachdem die jungen Uhus ausgeflogen sind und sich für einige Tage rar machten, sind ihre Bettelrufe nun wieder häufiger in Mikrofonnähe zu hören. Beide Jungvögel sind wohlauf.

Und auch die EGE ist ganz zuversichtlich, jedenfalls was die Zukunft der Uhu-Webcam anbelangt. Dank Ihrer großzügigen Spendenbereitschaft ist der Fortbestand der Live-Übertragung aus dem Uhunest an der Ahr nämlich gesichert. Endlich konnten wir auch einen neuen Hauptsponsoren gewinnen. Dieser möchte für die kommenden drei Jahre etwa 2/3 der laufenden Kosten übernehmen. Ich bin aufgrund Ihrer bisherigen Unterstützung zuversichtlich, ja sogar gewiss, dass wir die Cam auch längerfristig weiter werden betreiben können.

Vielen, vielen Dank allen Spendern!

Ihr

Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.