Lotte online

Lotte online

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,
endlich ist Lottes neues Nest gefunden.

Nicht ganz dort, wo zunächst vermutet, und nicht an der dominierenden Felswand, sondern an einem kleineren, vorgelagerten Felsen, konnte ich das Nest am Mittwoch letztlich ausfindig machen. Lotte verriet sich mit einer kleinen im Efeu hängengebliebenen Flaumfeder. Zu Beginn des Brütens rupfen sich die Uhuweibchen am Bauch Flaumgefieder aus, damit sich die Körperwärme besser auf die Eier überträgt.

Nachdem der Nahbereich des Nestes nun lokalisiert war, konnte ich durch eine kleine Lücke im Astwerk der Bäume auf der andern Talseite, aus gut 300 Metern Entfernung, endlich die brütende Lotte sehen. Sie hatte mich natürlich längst im Visier…

Am Donnerstagabend konnten wir dann während Lottes Abwesenheit eine kleine Kamera mit Mikrofon am Rand des Nestes anbringen. Leider war sie zunächst nur kurz „auf Sendung“, aber nun läuft die Übertragung. Gerade noch rechtzeitig, wie es scheint, denn in der vergangenen Nacht war ein Piepsen aus den Eiern zu hören und möglicherweise ist auch schon ein Küken geschlüpft.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.


Wir sind Lotte „auf der Spur“

Wir sind Lotte „auf der Spur“

Liebe Uhufreundinnen und –freunde!
Obwohl wir Lotte immer noch nicht in einem Nest sehen konnten glauben wir den neuen Brutplatz zu kennen.

Nach der provisorischen Demontage des Blendschutzes war es möglich Lotte mit Cam1 auf ihrem allabendlichen Flug zur „Toilette“ bildlich einzufangen. Es war nicht viel mehr als ein Strich zu erkennen, aber dies reichte vollkommen aus um den Beginn ihrer Flugbahn abschätzen zu können. Ungefähr dort liegt auch eine jener ehemaligen Brutnischen die ich bereits vor zehn Tagen , jedoch ohne positiven Befund, kontrollierte. Es scheint, als hätte Lotte in diesem Bereich eine Stelle gewählt die ihr keine Aussicht gewährt und auch von außerhalb nicht einsehbar ist. Bereits bei der Nistplatzwahl 2016 gefiel es Leo unter Ästen hindurch zu gehen und die Mulde im Verborgenen zu kratzen.

Innerhalb der kommenden Woche werde ich versuchen eine einfache Kamera und ein Mikrofon im Nestbereich zu positionieren, währen Lotte abends „außer Haus“ ist.

Mit etwas Glück werden wir dann doch noch Bilder der diesjährigen Jungenaufzucht zeigen können. Bitte wundern Sie sich bis dahin nicht über das meist merkwürdige Sichtfeld von Cam 1.


Auf dem angehängten Video ist Lottes abendlicher Flug ab Sekunde drei, von links unten nach rechts oben, zu erahnen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.


Lotte brütet- aber wo?

Lotte brütet- aber wo?

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,

die letzten Beobachtungen von Lotte in der unteren Brutnische (am 8.2.) liegen schon länger zurück und nun habe ich Spuren auf dem gegenüberliegenden Felsgrat gefunden die nur eine Schlussfolgerung zulassen: Lotte brütet seit ca. 10 Tagen.

Leider gelang es mir noch nicht das neue Nest zu finden, alle bisher bekannten Brutnischen sind unbenutzt. Trotz intensiver Suche mit dem Fernrohr von fünf verschiedenen Positionen ist Lotte bisher nirgends zu finden. Offensichtlich ist es Leo erneut gelungen Lotte für einen anderen Brutplatz zu interessieren.

Es jetzt können wir einschätzen wie groß unser Glück war die Uhubruten mehrere Jahre in Folge „wie selbstverständlich“ aus dem Traditionsnest übertragen zu können. Ob es möglich sein wird in dieser Brutsaison Bilder aus dem Nest zu übertragen ist noch vollkommen unklar.

Derzeit befinden sich die Uhus leider nur selten im Sichtfeld der Cams, siehe Video vom 20.3.2017:

Leo „tickt etwas anders“ als die meisten Uhumännchen

Bei der Suche nach dem neuen Nest bleibe ich hartnäckig und hoffe Ihnen bald neues berichten zu können. Leos offensichtlich etwas „unorthodoxe“ Vorstellungen von einer geeigneten Stelle machen die Angelegenheit jedoch nicht einfacher…

 

Mit vielen Grüßen

Ihr Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.


Gute Aussichten?

Gute Aussichten?

Obwohl das Uhumännchen oft den Ausschlag für die Wahl der Nistmulde gibt, scheint sich Lotte derzeit nicht auf das untere Nest einlassen zu wollen. Am vergangenen Samstag war sie „oben“ ganz in Nestbaustimmung.

Auf dem Video können wir ihre Brutabsicht im Traditionsnest deutlich erkennen.

Wie es in diesem Jahr um den Jagderfolg bestellt sein wird ist derzeit noch nicht absehbar. Beutegeschenke von Leo konnten wir bisher noch nicht beobachten, in den kommenden Wochen wird die Anzahl der Geschenke die Anzahl der zu legenden Eier entscheidend beeinflussen.

Besonders frühe Brutbeginne sind in diesem Jahr in der Eifel bislang nicht bekannt und so kann die Eiablage noch einige Wochen auf sich warten lassen.

Auf dem zweiten Video können wir, nachdem Lotte das Nest verlassen hat, intensive Balz und auch eine Kopulation mit schnellen „Buh buh buh“ Rufen und „Gezwitscher“ hören. Soweit sind also alle nötigen Zutaten bei einander…

 

Mit vielen Grüßen

Ihr Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.


Nach der Brut ist vor der Brut

Nach der Brut ist vor der Brut

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,
die Herbstbalz der Uhus ist schon in vollem Gange. Obwohl Leo den diesjährigen Brutverlauf nicht in bester Erinnerung haben dürfte, ist er immer noch auch vom unteren Brutplatz angetan.

2016-10-23-19-58-24

„Nestlocken und Mulde-Scharren“ konnten wir an beiden Nistplätzen beobachten. Lottes „Hinkebein“ scheint weiter geheilt zu sein, zumindest können wir auf dem Video keine eindeutige Beeinträchtigung beobachten. Für die nächste Brutzeit wird sie hoffentlich wieder voll einsatzfähig sein.

In den vergangenen Monaten gingen bei uns in der EGE relativ viele Fundmeldungen totaufgefundener beringter Uhus ein. Obwohl das Jahr noch nicht zu Ende ist, übersteigt besonders die Anzahl der als Straßenverkehrsopfer gemeldeten Uhus die der Vorjahre. Es mag nur ein Zufall sein oder aber ein Hinweis darauf, dass die Nahrung für Uhus weiterhin sehr knapp ist und die Uhus vermehrt an Straßen jagen. Dort ist in der intensiv genutzten Landschaft oft noch am ehesten etwas zu fangen oder beispielsweise ein überfahrenes Kaninchen zu finden. Je intensiver Acker- und Grünland oberhalb des Ahrtales bewirtschaftet werden, umso knapper sind Nahrungstiere für Uhus. Das Risiko für Uhus bei dieser Gelegenheit mit Autos zu kollidieren, ist hoch. In der Nähe unserer Web-Cam-Uhus gibt es glücklicherweise wenig breite, viel befahrene Straßen.

Drücken wir den Uhus die Daumen und arbeiten wir dafür, dass in die Agrarwirtschaft mehr Vernunft einkehrt und dort mit mehr Rücksicht auf die Natur gewirtschaftet wird. Das ist auch eine Frage des Konsumverhaltens der 80 Millionen Bundesbürger.

Mit vielen Grüßen

Ihr Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.