Nicht mehr lange…

Nicht mehr lange…

Heftiger Wind reizt die "kleinen Könige der Nacht" immer wieder zum Flügelschlagen. Der Trieb zu fliegen wird angeheizt und auch die Neugierde auf alles was sich außerhalb bewegt. Wir sollten jede Beobachtung genießen so lange dies noch möglich ist.

Die Spritzung der Weinbauflächen per Helikopter im nahen Umfeld wird etwa alle 8 Tage durchgeführt. Nach einem gemeinsamen Ortstermin mit den Piloten während Dreharbeiten mit dem SWR ("Im Grünen") und den getroffenen Absprachen bin ich zuversichtlich: Die Flugroute auf der einen Felsseite ist geändert (keine Wendemanöver über dem Felsripp). Und auf der anderen Felsseite soll nicht mehr bis unterhalb des Nestes gespritzt werden.

Die Altvögel haben mit dem Beutemachen alle Füße voll zu tun. Bussarde, Tauben, Igel und auch viele Mäuse, Ratten und Scheermäuse (Wühlmäuse) werden den Jungen gebracht.

Wir hoffen auf ein erfolgreiches "Flüggewerden".

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.


Hubschrauber-Spritzungen im Weinberg

Hubschrauber-Spritzungen im Weinberg

Um Folgen wie den Verlust eines Jungvogels im vergangenen Jahr zu verhindern versucht die "Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V." unter Einbeziehung der Behörden Absprachen mit den Hubschrauberpiloten über die genauen Flugrouten zu treffen. Im Bereich von Ahr und Mosel sind in diesem Jahr ca. 12 Uhubrutplätze von sehr nahen Helispritzungen betroffen und es stecken viele unbezahlte Arbeitsstunden in der Vorbereitung für die Absprachen.

Im Fall unserer Web-Cam-Uhus war ein vorheriger Ortstermin mit dem Piloten geplant und ich staunte nicht schlecht als ich am vergangenen Samstag von der am Freitag durchgeführten Spritzung erfuhr. Heute entschuldigte sich das Spritzunternehmen für den Fehler, bei die nächsten Spritzungen sollen unsere Hinweise berücksichtigt werden. Durch die Webcam haben wir die einmalige Chance Folgen der Hubschrauberflüge genau zu überwachen und die Erkenntnisse für andere Nistplätze zu nutzen. Unsere Uhudame Lotte hatte in diesem Fall alles gut überstanden. Sie fütterte in der darauf folgenden Nacht mehrmals.

Über die Entwicklung unseres "Sorgenkindes" bin ich sehr froh, er ist auf dem besten Wege ein "richtiger" Uhu zu werden. Viele hätten dies ihm und seiner Mutter anfangs nicht zugetraut.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.


Der „Kleine“ ist wohlauf

Der „Kleine“ ist wohlauf

Der Nistplatz bietet einen guten Regenschutz und alle Uhukinder wirken gut genährt. Auch das Nesthäkchen hat für seine Größe ein stattliches Gewicht. Er sollte gute Chancen haben ein "richtiger" – wenn vielleicht auch kleiner – Uhu zu werden.

Der Älteste der jungen Uhus ist ein Weibchen der Mittlere ein Männchen und bei dem kleinsten wage ich keine Prognose. Diese Vermutungen werden später durch die Analyse der Federn bestätigt.

Im Anschluss an den Web-Cam-Brutplatz haben wir bei dem Nachbarvorkommen in ca. 2 Km Entfernung beringt. Die 3 "Nachbarkinder" waren allerding frisch geduscht. Ihre Kinderstube ist nicht überdacht und das Uhuweibchen hielt es nicht für nötig "den Regenschirm zu spielen". Um gegen die Nässe anzuheizen lag allerdings reichlich Nahrung im Nest: ein halber Mäusebussard, ein drittel Turmfalke und ein halber Fuchswelpe.

Bei "Lotte" hatte ich nur frische Igelreste aus der vergangenen Nacht finden können. In Regennächten ist ein Beutemachen für unsere Nachjäger schwieriger. Die Aktivität der Beutetiere ist geringer und durch viele Nebengeräusche läßt sich die Beute schlechter lokalisieren. Unsere Uhufamilie sollte jedoch genug Reserven haben um auch eine Regenphase gut zu überstehen.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.


Beringung am kommenden Samstag

Beringung am kommenden Samstag

Die EGE hat zur Zeit in allen Ecken und Enden der Eifel mit der Kontrolle der Uhubrutplätze und mit der Beringung von Junguhus zu tun. In diesem Jahr brüten  über 100 Paare und es sieht nach einem hervorragenden Uhujahr mit vielen Jungvögeln je Brutpaar aus.

Es läuft jedoch nicht überall gut:
Bei einem Paar an der Ahr habe ich gestern einen Junguhu aus dem Nest genommen und in tierärztliche Behandlung gegeben. Er war durch die bei Haustauben verbreitete Infektion "gelber Knopf" geschwächt und wäre sonst einen elenden Erstickungstot gestorben.
Eine anderen Brut wurde versehendlich durch den Kiesabbau vernichtet, eine weitere Brut durch Baggerarbeiten um einen Erdrutsch zu vermeiden, ein Uhumännchen wurde während der Jagt angefahren und kann bei der Jungenaufzucht nie mehr helfen…

Trotz der Sorgen um unseren "Miniuhu" läuft hier relativ gesehen alles sehr gut. Absprachen mit dem Hubschrauberpiloten über die Flugroute bei der Weinbergspritzung werden in den nächsten 10 Tagen getroffen. Wenn die Altuhus am "Web-Cam-Brutplatz" weiterhin gute Beute machen sollte alles gut gehen…

Zur Zeit ist das Uhu-Weibchen nicht mehr häufig bei den Uhus zu sehen. Diese sind nun so groß, das sie alleine in der Nische sitzen können. Wenn Sie aufmerksam zuschauen und zuhören, können Sie beide Altuhus in der Nähe des Nisplatzes rufen hören.

Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.